Kolonial

Unsere Räume wurden im Jahre 1904 erbaut. Also in den letzten Jahren des klassischen Kolonialismus. Mit Deutschland ging es in diesen Jahren steil bergauf. Also wurde auch viel und hochwertig gebaut. Die Industrialisierung wurde auch aus Reparationen des Frankreichfeldzuges 1870 / 71 bezahlt. Und nun hatte auch Deutschland ein paar Kolonien. In erster Linie wohl hatte Wilhelm II dies geduldet, weil man sich endlich in Augenhöhe mit England und Frankreich den führenden Weltmächten mit gewaltigem Kolonialbesitz sehen wollte. Der wenige Jahre später ausbrechende Erste Weltkrieg kostete alle drei nicht nur den Großteil Ihrer Kolonien, sondern auch alle Weltmachtträume. Der große Gewinner waren die USA. Gerade seit wenigen Jahren zeigen sich besonders in Frankreich, England und den USA die fatalen Folgen des Kolonialismus.


Also ist der Kolonialismus heute ausgestorben? Im Gegenteil! England`s initiierter Commonwealth ist zwar mehr eine fossile Wertegemeinschaft, die Höhepunkte der Besuch von Königin Elizabeth oder Prinz Charles, Frankreich aber hat immer noch ein paar Kolonien.


Kolonialismus funktioniert heute anders : Man beutet das Land nicht mehr unter dem Druck von Militärs aus. Man korrumpiert die Werte des Landes, schafft industrielle Arbeitsplätze mit sehr günstigen Löhnen, verbraucht dort Bodenschätze und sonstige Ressourcen, verkauft seine Produkte vor Ort zu heimischen Preisen, implantiert seinen Begriff von Demokratie, schafft also Abhängigkeit. Sobald die Löhne und Kosten steigen, wandert man in das nächste „Entwicklungsland“.


Ausstellungen

Unser kleiner Beitrag zur Bewusstwerdung, Aufklärung, sollen kleine Ausstellungen von Grafik, originalen Plakaten und Ölbildern sein. Das 20. Jahrhundert ist wohl historisch einmalig: in seiner technischen und wissenschaftlichen Innovation. Hier soll man es ein bisschen nachverdauen können. In Ruhe. Bei einer Tasse Kaffee. Ein Kaffeehaus mit original österreichischem und orientalischem Interieur bietet Entschleunigung und Inspiration.



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